BARMER GEK: Auftakt Gehaltstarifverhandlungen - Arbeitgeber legen kein Gehaltsangebot vor
Am 11.02.2016 fand der Auftakt der Gehaltstarifverhandlungen zwischen DHV und BARMER GEK statt. Die DHV-Verhandlungskommission trug die DHV-Forderungen vor.
Unsere Forderungen:
- 5,0 % mehr Gehalt für 12 Monate!
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern: Zahlung eines Zuschusses für die Kinderbetreuung und Zahlung eines Zuschusses zum Kinderkrankengeld
- Gesunderhaltung der Beschäftigten fördern: Vereinbarung eines Zuschusses für individuelle Gesundheitsmaßnahmen in Höhe von 10 € / Monat
- Erweiterung des Geltungsbereichs des Altersteilzeittarifvertrages auch auf nach dem 31.12.1959 geborene Beschäftigte
Die Arbeitgeberseite erkannte an, dass das Jahr 2015 zwar besser als geplant verlaufen war, die Kasse habe aber dennoch mit einem Defizit abgeschlossen. Zudem seien die finanziellen Belastungen aufgrund der Umsetzung des Tarifvertrages zur Begleitung des Projekts „aufbruch“ hoch. Eine finanzielle Entlastung infolge des Projekts „aufbruch“ würde erst in 2017 eintreten. Die Umsetzung der Gehaltserhöhung von 2,0 % zum 01.07.2015 würde in 2016 mit 1,0 % höheren Gehaltskosten durchschlagen. Zur gesamtwirtschaftlichen Situation merkte die Arbeitgeberseite an, dass die Inflation mit 0,3 % auf einem historisch niedrigen Niveau liegt. Alles, was über 0,3 % hinausgeht, wird zu einem Reallohnzuwachs führen.
Die Arbeitgeberseite sah sich nicht in der Lage, ein erstes Gehaltsangebot abzugeben. Die Arbeit-geberseite positionierte sich lediglich in der Frage der Laufzeit: Sie wünscht sich einen Tarifabschluss mit 2-3 Jahren Laufzeit. Zur DHV-Forderung nach Erweiterung des Geltungsbereichs des Altersteilzeittarifver-trages ließ die Arbeitgeberseite anklingen, dass eine Regelung im Zuge der Fusion mit der Deutschen BKK durchaus vorstellbar wäre. Einer generellen Ausdehnung des Geltungsbereiches steht die Arbeitgeberseite ablehnend gegenüber, da die Altersteilzeit den absehbaren Fachkräftemangel noch verschärfen wird.
Fazit: Die erste Verhandlungsrunde verlief absolut enttäuschend! Die DHV-Forderungen sind seit zwei Monaten bekannt. Die Arbeitgeberseite hätte diese durchaus bewerten und darauf aufbauend ein erstes Gehaltsangebot abgeben können. Dass sie dies versäumt hat, bewertet die DHV-Verhandlungskommission als äußerst unbefriedigend. Der Hinweis zur angespannten Lage der Kasse ist Teil der üblichen Verhandlungsfolklore. Gehaltstarifverhandlungen kommen für die Arbeitgeberseite immer zur falschen Zeit, die Situation ist immer schwierig. Was den Hinweis der Arbeitgeberseite zur niedrigen Inflation angeht, dürfte ihr sicherlich bewusst sein, dass ein Abschluss etwas über 0,3 % nicht akzeptabel sein dürfte. Die Beschäftigten der BARMER GEK haben eine deutliche Gehaltserhöhung verdient!
Die Gehaltstarifverhandlungen zwischen DHV und BARMER GEK werden am 26.02.2016 in Wuppertal fortgesetzt. Wir erwarten dann ein Gehaltsangebot, das der engagierten Leistung der Beschäftigten gerecht wird!